An unserem vergangenen Dienstabend, der als Zugdienst stattfand, ging es nach Pinneberg. Die Zieladresse war Am Hafen 81, das Technische Hilfswerk Ortsverband Pinneberg.
Schon oft waren die Einsatzkräfte in Blau bei uns im Dorf, um uns bei besonderen Einsatzlagen zu unterstützen. Sei es bei großen umgestürzten Bäumen, für die wir den Kran benötigten oder ein durch Wasser unterspültes Erdreich, welches eine Hauswand instabil werden ließ.
So häufig das THW uns gezeigt hat, was sie können, genauso oft wurden wir jedes Mal wieder beeindruckt, mit welcher Routine und Ruhe auch die für uns schwierigen Einsatzlagen abgearbeitet wurden.
Bei unserem Dienst haben wir die Helden in Blau in ihrem „Zuhause“ besucht und konnten einen Eindruck gewinnen, wie das THW funktioniert und wie das THW strukturiert ist.
Eine Feuerwehr ist mit ihren Fahrzeugen, bis auf einige Sonderfahrzeuge wie zum Beispiel eine Drehleiter oder ein Tanklöschfahrzeug, mehr oder weniger autark. Das bedeutet, wir können im Notfall auf unsere eigenen Mittel zurückgreifen, um eine Gefahr abzuwenden.
Beim THW trifft das zwar auch zu, jeder Ortsverband hat einen Grundpool an Fahrzeugen, jedoch hat das THW die Möglichkeit durch ihre Strukturen als Bundesanstalt diverse Spezialkomponenten zu aktivieren.
In jedem Ortsverband sind verschiedene Fachgruppen oder zumindest Teile davon angesiedelt, die insgesamt, auch mit andren Ortsverbänden zusammen eine große Einheit bilden, die unglaubliches leisten kann.
Die Fachgruppe Räumen zum Beispiel hat schon fast jede Feuerwehr im Kreis Pinneberg kennenlernen dürfen. Dazu zählt zum Beispiel der Radlader, der bei größeren Bränden gerufen wird, um zum Beispiel Teile eines Gebäudes abzutragen und die darunterliegenden Glutnester freizulegen.
Aber an diesem Abend durften wir lernen, wie groß und weitreichend die Koordination innerhalb des Technischen Hilfswerks sind.
Sei es die Fachgruppe Ortung, welche mit hochsensiblen elektrischen Sensoren Bewegungen in einem vorher definierten Umkreis aufzeichnen und lokalisieren können. Im Bereich der Biologie stehen außerdem die klassischen Suchhunde ebenfalls zur Verfügung.
Oder die Fachgruppe N (Notversorgung und Notinstandsetzung) welche zum Beispiel in kürzester Zeit eine komplette Notunterkunft aufbauen und betreiben kann, inkl. Wasser und Strom.
Die Fachgruppe BrB (Brückenbau), welche man viel im Ahrtal bei der Flutkatastrophe gesehen hat, um zerstörte Brücken übergangsweise zu Ersetzen und ein queren des Flusses wieder zu ermöglichen und den Einsatzkräften Zugang zu vorher nicht erreichbaren Orten zu gewährleisten.
Diese und viele andere Fachgruppen finden sich in der Gesamteinheit des THWs wieder, sodass jederzeit gezielt die benötigte Komponente entsandt werden kann.
Die Fahrzeuge im Ortsverband Pinneberg sind gleichermaßen spannend und beeindruckend anzusehen aus Sicht eines Feuerwehrmannes oder -frau. Der Teleskopkran, der in Kummerfeld die alte Grundschule schon vor weiteren Schäden vor einem umgestürzten Baum geschützt hat, hat bei einigen Kameraden ordentlichen Eindruck hinterlassen.
Wir bedanken uns recht herzlich für diese äußert freundschaftliche und sehr heimische Gastfreundschaft und die Führung durch die Welt des Technischen Hilfswerks.